Laufschuhe für das Trail Running – Merkmale, Modelle und Tipps
Laufen abseits befestigter Wege, in der freien Natur und quer durch das Gelände: Das ist Trail Running. Trail Running ist dabei kein Trend, sondern für viele Läufer ein wiederkehrendes Abenteuer, das Laufziel über einen selbst bestimmten Pfad zu erreichen.
Üblicherweise nutzen ehrgeizige Läufer zu diesem Zweck spezielle Laufschuhe, welche zum Beispiel auf Asphalt oder Schotterwegen in einem Park eher weniger geeignet sind. Warum und wann Trail Laufschuhe (auch Geländelaufschuhe) empfehlenswert sind und welche charakteristischen Merkmale existieren, möchten wir Dir nachstehend aufzeigen. Darüber hinaus stellen wir typische Trail Modelle der Laufschuhmarken adidas, ASICS, Mizuno, New Balance, Nike und Saucony vor.
Merkmale von Trail
Laufschuhen. Worauf Du beim Kauf achten solltest und was sie auszeichnet.
Bezeichnungen und Laufschuhtypen. Was Hersteller suggerieren und wie sich Trail Laufschuhe abgrenzen.
Modelle bekannter Laufschuhmarken. adidas, ASICS, Mizuno, New Balance, Nike und Saucony Trail Laufschuhe.
Merkmale von Trail Running und Trail Laufschuhen
Warum spricht man im Laufsport eigentlich vom Trail Running? Zwar bedeutet das englische Wort „trail“ ins Deutsche übersetzt Pfad, Spur oder Wanderweg, jedoch trifft es das eingangs erwähnte Besondere am Trail Running nicht vollkommen. Immerhin verbindet das Laufen eines Trails beispielsweise Strecken auf unebenem Gelände, die Überquerung von Baumwurzeln im Wald sowie die Durchquerung felsiger Gebiete in Gebirgen. Allerdings könnte der Pfad auch über Wiesen und ebene Waldwanderwege führen. Insofern beschreibt Trail Running zusammengefasst das Laufen auf unbefestigten Strecken – ohne das Ziel einer bestimmten Laufzeit oder –strecke. Möglicherweise wäre „Laufen im freien Gelände“ eine 1:1 Übersetzung. Wichtigste Aufgabe von Laufschuhen sollten vor diesem Hintergrund Halt und Stabilität sein. Darüber hinaus sind Trail Laufschuhe auch für Wetterfestigkeit charakteristisch. Nasse Füße durch Regen sind hier tabu. Solltest Du Dich also gerade nach ein paar Modellen umschauen: Schlechtes Wetter müssen Deine Trail Laufschuhe aushalten. Achte deshalb darauf, dass Dein Modell bestenfalls aus einer sogenannten Gore-Tex Membran besteht (zu erkennen am „G-TX“-Kürzel). Diese entstammt zwar nicht grundsätzlich dem Laufsport, bietet aber den besten Schutz vor Wettereinflüssen beim Laufen.
Am besten erkennbar sind Trail Laufschuhe wohl an deren noppen– beziehungsweise stollenartiger Sohle. Im Vergleich zu anderen Laufschuhtypen ist diese wirklich einzigartig. Die Sohle gibt Dir dabei den notwendigen Halt und die benötigte Stabilität beim Trail Running. Sie stärkt Deinen Fußabdruck und kleine Steine oder anderes Geröll können sich so schlechter in der Sohle verfangen. Zu vermeiden ist das Nutzen von Trail Laufschuhen auf Asphalt, da sich das Sohlenprofil im Umkehrschluss schneller als bei gewöhnlichem Gebrauch abnutzt. Aufgepasst: Hin und wieder werden seitens Hersteller Laufschuhmodelle als Trail Laufschuhe deklariert, obwohl sie aufgrund ihrer Beschaffenheit vielmehr als All-Terrain-Laufschuhe bezeichnet werden sollten. Unter All-Terrain-Laufschuhe kannst Du Laufschuhe verstehen, welche sowohl auf unbefestigten und befestigten Strecken genutzt werden können.
Andere Begriffe für Trail Laufschuhe und Abgrenzung zu anderen Laufschuhtypen
Weniger charakteristisch ist, dass es Trail Laufschuhe (auch Geländelaufschuhe oder manchmal sogar Cross Laufschuhe) sowohl mit als auch ohne Pronationsstütze gibt. Ist Dir also bekannt, dass Du beim Laufen nach innen ein- oder nach außen abknickst, gibt es auch für das Trail Running schuhspezifische Unterstützungsmechanismen für einen angenehmen Lauf. Ähnliche Funktionen bieten aber beispielsweise auch Stabillaufschuhe. Ein wesentliches, abgrenzendes Merkmal von Trail Laufschuhen ist die Dämpfung. Diese ist meist ganz oder zumindest sehr stark vermindert, da Trail Laufschuhe eher eine abgeflachte Form besitzen. Diese sorgt für einen guten Bodenkontakt des mittleren Fußes, sodass ein Umknicken durch Unebenheiten der Laufstrecke unterbunden wird. Nachteil an dieser Funktion ist, dass Trail Laufschuhe im Umkehrschluss und in der Regel keine gute Dämpfung besitzen. Allerdings solltest Du laufschuhspezifische Dämpfungsmechanismen ohnehin differenziert betrachten. Trail Laufschuhe sind darüber hinaus im Vorfuß- und Mittelfußbereich zumeist härter als im Rückfußbereich.
Die Zehenbox, also der Vorderfußbereich eines Trail Laufschuhs, ist zumeist verstärkt. Dies dient in erster Linie Deinem Schutz vor Geröll, Dornen oder Ästen im Wald. Aus diesem Grund wird auch die Schnürung bei Trail Laufschuhen in der Regel verdeckt und das gesamte Obermaterial im Vergleich zu anderen Laufschuhtypen verstärkt. Diese Verstärkung ist für das Laufen im freien Gelände vorteilhaft. Hinsichtlich der Atmungsaktivität zeigt sich diese Funktion allerdings eher nachteilig. Wird es draußen warm, erhöht sich auch die Schuhinnentemperatur. Damit ist Schwitzen vorprogrammiert.
Trail Laufschuhe von adidas, ASICS, Mizuno, New Balance, Nike und Saucony
Wie zu Beginn erwähnt, möchten wir Dir nicht nur die Merkmale von Trail Laufschuhen aufzeigen, sondern auch auf Trailmodelle einzelner Laufschuhhersteller näher eingehen. Für die nachfolgend angeführten Laufschuhmarken adidas, ASICS, Mizuno, New Balance, Nike und Saucony führen wir auch Laufschuhtests durch und berichten von unseren Ergebnissen. Möchtest Du vielleicht Deine Eindrücke von einem Trailmodell zur Verfügung stellen? Dann nimm gern Kontakt mit uns auf!
Mizuno Trail Laufschuhe – Merkmale und Modelle
Mizuno bietet Trail Läufern mit der Wave Mujin und Wave Hayate Reihe speziell für das Trail Running konzipierte Laufschuhe (Bilder siehe rechts). Letzterer ist laut Mizuno „schnell und leicht wie der Wind“. Besonders mit seinem geringen Gewicht von 240g versucht der Wave Hayate Trail Läufer zu überzeugen. Bei einem Preis von ca. 115 Euro sicher keine allzu schlechte Wahl, sofern auch beabsichtigst, Trail Wettkämpfe zu laufen. Denn dieser Trail Laufschuh ist insbesondere hierfür konzipiert. Diese Ausrichtung wird auch an den weiteren Merkmalen deutlich: Sehr geringe Dämpfung und damit Fokus auf Halt, Stabilität und Schnelligkeit. In der Gummisohle sind spezielle Fasern eingearbeitet, welche beim Laufen auf nassem Untergrund mehr Grip bieten sollen. Darüber hinaus ist der Wave Hayate ebenfalls mit einem Air-Mesh Anteil ausgestattet, um beim Wettkampf Atmungsaktivität zu gewährleisten. Wetterfestigkeit? Sicher nicht zu 100 Prozent, aber ist das bei einem Trail Laufschuh für Wettkämpfe nötig?
ASICS Trail Laufschuhe – Merkmale und Modelle
Typische Trail Laufschuhmodelle von ASICS sind der GEL-Fujisensor, der GEL-Fujielite und der GEL-Fujitrabuco Neutral (siehe Bilder links).
Der GEL-Fujielite und der GEL-Fujitrabuco sind allerdings laut ASICS auch für Straßenläufe geeignet, sodass sich dieser wohl eher in die oben genannte Kategorie der All-Terrain-Laufschuhe einordnen lassen.
Die GEL-Fujisensor Reihe hingegen ist explizit für Berg-Trails konzipiert. ASICS selbst beschreibt sein Einsatzgebiet folgendermaßen: „Der ideale Schuh für unwegsame Untergründe und eine effektive Dämpfung“. Damit richtet sich der laut Hersteller ab 149,99 Euro erhältliche Trail Laufschuh insbesondere an Neutralläufer – also als Läufer, die weder über- noch unterpronieren.
Highlight ist die Vollkontakt-Außensohle. Mit dieser soll maximale Bodenhaftung garantiert werden. Die „effektive Dämpfung“ ist, wie eingangs in der Beschreibung von Trail Laufschuhen im Allgemeinen angedeutet, eher ein Zeichen dafür, dass der GEL-Fujisensor nicht ausschließlich beim Trail Running nutzbar ist.
adidas Trail Laufschuhe – Merkmale und Modelle
Bist du adidas-Fan? Dann bietet Dir adidas mit der Kanadia Trail und Response Trail Reihe speziell für das Trail Running konzipierte Laufschuhmodelle (Bilder konnten wir leider von adidas nicht beziehen). Beim Kanadia Trail (ab 39,95 Euro) beispielsweise verspricht adidas insbesondere Langlebigkeit und Agilität sowie auch die sonst typischen Merkmale von Trail Laufschuhen. Das Obermaterial ist selbstverständlich wasser- und schlammabweisend, im Vorfußbereich allerdings auch mit einem Air-Mesh Anteil ausgestattet.
Das Air-Mesh könnte unserer Meinung nach dazu führen, dass die Wetterfestigkeit und der Schutz in diesem Teilbereich des Laufschuhs beeinträchtigt wird. Zugleich wird das Air-Mesh aber für etwas mehr Atmungsaktivität und damit für eingeschränktes Schwitzen sorgen. Insofern musst Du hier abwägen, ob der potenzielle Kompromiss zwischen Schutz und Atmungsaktivität Deinen persönlichen Vorstellungen entspricht. Hinweis: Erfahrungsgemäß sind adidas Laufschuhe zum Vorfuß hin schmaler geschnitten.
Nike Trail Laufschuhe – Merkmale und Modelle
Nike bietet Läufern die Modelle Terra Kiger und Wildhorse für das Trail Running. Optisch machen beide Laufschuhe einen sehr attraktiven Eindruck. Speziell für Frauen könnte der Wildhorse in schwarz-lila interessant sein. Leider haben wir von Nike keine Bilder vom Terra Kiger und Wildhorse zur Verfügung gestellt bekommen. Auch hier wieder unsere Bitte: Wenn Du Erfahrungen mit den Nike Trail Laufschuhen machen konntest, wären wir Dir dankbar für die Schilderung Deiner Eindrücke.
New Balance Trail Laufschuhe – Merkmale und Modelle
New Balance platziert mit seinem Modellen Fresh Foam 980 Trail, 610vx und 1210vx (x entspricht der jeweiligen Modellreihe) – siehe Bilder links.
Der Fresh Foam 980 Trail ist wohl einer der markantesten Trail Laufschuhe von New Balance. Er sticht aus unserer Sicht heraus, da das Design im Sohlenbereich recht auffällig gestaltet ist und die Sohle selbst die typische noppenartige Struktur von Trail Laufschuhen aufzeigt.
New Balance selbst beschreibt den Fresh Foam 980 Trail auf der deutschsprachigen Internetpräsenz eher nüchtern: „Maximaler Komfort und natürliches Laufgefühl“. Weiterhin wird Stabilität bei hervorragender Dämpfung versprochen. Ein Fakt, der sich unserer Meinung nach etwas schwierig gestaltet. Aber auszuprobieren wäre es. Hast Du bereits Erfahrung mit dem Fresh Foam 980 Trail von New Balance? Dann melde Dich gern bei uns.
Saucony Trail Laufschuhe – Merkmale und Modelle
Von Saucony gehen gleich vier Trail Laufschuhmodelle ins Rennen: Der Xodus, Excursion, Peregrine und Cohesion.
Im Seitenprofil der rechts dargestellten Bildergalerie zu den Trail Laufschuhen von Saucony erscheint uns der Peregrine sohlentechnisch, der Xodus und Cohesion optisch und der Excursion vom Obermaterial her am markantesten. Erkennbar ist letzteres am „Gore-Tex“-Schriftzug oberhalb der Laufschuhbezeichnung. Aber auch die anderen Laufschuhmodelle wirken insgesamt sehr stimmig, wobei der Saucony Xodus und Excursion offensichtlich nicht nur und ausschließlich beim Trail Running einsetzbar sind.
Der Saucony Peregrine 4 ist mit 266 Gramm Gewicht ein recht leichter Trail Laufschuh. Nach Angaben auf der Saucony Website ist er allerdings nicht wasserfest und eher für Neutralläufer geeignet. Ist Dir also bekannt, dass du über- oder unterpronierst, dann könntest Du mit dem Peregrine 4 unter Umständen Probleme bekommen.
Alternativ kannst Du den Xodus 5 GT-X in Betracht ziehen, hier bekommst Du zumindest einen wasserfesten Trail Laufschuh, gleichwohl auch dieser eher für Neutralläufer geeignet ist. Laufsportschuhe sucht auch für die Saucony Trail Laufschuhmodelle Laufschuhtester!